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goldengate_386sx
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1992-09-11
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7KB
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170 lines
5.9.92 Rudolf Seitz
Hallo.
Inzwischen bin ich schon ein paar Tage lang Besitzer einer Goldengate
386sx Brückenkarte von Vortex.
Sicher haben ein paar von euch vor, sich eine Brückenkarte zuzulegen.
Die Frage ist nur welche ?
Vergleichen kann ich die Karten nicht, denn ich habe keine Ahnung
was die Commodorekarte kann und was nicht.
Ich fange jetzt einfach mal damit an, was bereits auf der Karte
drauf ist und nicht extra einen Steckplatz verschlingt.
Die Brückenkarte wird mit 512KB ausgeliefert. Auf der Karte selbst
sind aber vier Sockel, auf die handelsübliche SIMM-Module gesteckt
werden können. Damit ist die Karte bei Verwendung von 4MB-Simms auf
maximal 16MB ausbaubar. Es sollten 60ns Simms verwendet werden, damit
die Karte ohne Waitstates läuft. Mit zwei Jumpern kann noch
eingestellt werden, daß Teile des GoldenGate-Rams als Fastmem für
die Amiga verwendet werden können. Gleiches natürlich andersherum:
AmigaFast/Chipmem kann als Extended/Expanded Ram für den 386sx
eingebunden werden. Bei mir läuft eine Kombination aus beiden, ich
habe der Karte 1MB Simm spendiert, ein weiteres Mega wird aus Amigas
Fastmem gewonnen.
Weiterhin befindet sich auf der Karte bereits ein AT-Bus-Adapter,
es können 2 Festplatten sofort angeschlossen werden, es wird also
kein Steckplatz für einen Kontroller verschwendet. Wie bei diesen
Brückenkarten üblich, werden die Amiga-Disk-Laufwerke vom
Emulator mitverwendet. Die GoldenGate kann aber auch ihre eigenen
Laufwerke haben. Dazu muß ledeglich ein Chip nachgerüstet werden.
Auch für die Floppy-Drives ist folglich kein Steckplatz zu opfern.
Die obligatorische Fassung für den Mathecopro fehlt selbstverständlich
auch nicht.
Übringends läuft die GoldenGate mit 25 Mhz und nicht wie die Commodore
mit 20Mhz. Leider sind auch 25Mhz und ein SX nicht unbedingt der
DOS-Turbo schlechthin, aber es läßt sich damit arbeiten.
Zu den Harddisks:
Wie schon erwähnt, kann ohne großen Aufwand eine AT-BUS-Platte an
die Karte angestöpfselt werden. Aber wer will sich gleich eine
Platte kaufen, nur um ein bisschen Turbo-C zu machen ?
Desswegen gibt es zwei weitere Möglichkeiten, der Dose eine
Platte zu gönnen (ohne einen Steckplatz zu verschwenden).
Die eine wäre die schlechtere Alternative: Die Platte des
Emulators wird unter dem Amiga-Filesystem als Datei
abgebildet. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine
ganze Partition dem Emulator zu opfern. Ich habe dem Emu
20MB meiner 240ger HP-SCSI geopfert.
Von der Zugriffsgeschwindigkeit ist mir diese Variante
unerwartet positiv aufgefallen.
Zur Emulation der Grafikkarte gibt es weniger Vorteilhaftes
zu berichten. Zum einen ist die Emulation sehr langsam,
was zu erwarten war. Zum anderen ist aber die Emulationssoft-
ware, die mir geliefert wurde (V1.00), nicht ganz fehlerfrei.
So "crasht" der ganze Bildschirm, sobald der Textscreen
gescrollt wird. Die Grafikemu läuft dagegen ohne Probleme,
ausser das manche MS-DOS Soft die Emulation nicht als
echten Grafikadapter anerkennen will, "not a valid CGA" oder
ähnliches behaupten viele Programme.
Der schlimmste Negativ-Punkt ist der Einbau in einen 3000(T):
Die Karte will einfach nicht laufen, ein Guru jagt den anderen
oder hängende Mauszeiger, oft begleitet von einer Meldung der
Karte "Error 92 PC-Bios Checksumerror".
Es hat sich herausgestellt, daß bei manchen 3000ern und 3000Tern
die Karte ohne 16Bit-Ram nicht läuft. So habe ich mir
noch zusäzlich 2MB Golem 16Bit Ram besorgen müßen.
(mein Händler kauft sie zum vollen Preis zurück, sobald die
GoldenGate ohne 16Bit-Ram auskommt).
Wie bei Vortex zu höhren ist, liegt das Problem nicht an der
Karte, sondern an der Software.
Was mir auch weniger gefällt, ist die Tatsache, daß die
GoldenGate nur ohne 68030-DataCache laufen darf. (Ein
Versuch den Cache einzuschalten wurde mit einem bösen
Absturz geandet.)
Zur Software:
Ich habe jede Menge ausprobiert was es für Dosen so gibt und
was ich habe (und das ist nicht viel). Bis ein paar Spiele,
die wegen des Grafix-Adapters maulen, ist alles gelaufen.
(Windows soll laufen, in Ermangelung dieses Billy-Boy-Productes
konnte ichs aber nicht ausprobieren).
Amigas Software:
Es gibt einige Programme auf dem A3000, die die flackernde Zeile
(Interlace) auf dem Bildschirm eleminieren. Diese Programme stören
den reibungslosen Ablauf der Emulation empfindlich.
Fazit:
Die Karte hat viele Vorteile gegenüber des Commodore 386SX,
leider ist aber aufgrund des Fehlers im Textmode bei einer
Grafikadapter-Emulation ein Arbeiten nicht möglich.
Wenn dieser Fehler nicht bald behoben ist, werde ich sie
wieder zurückgeben.
Teil 2
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Heute habe ich von der Firma Vortex eine neue Version der Programm-
diskette zum Emulator bekommen, Version 1.09. Bisher hatte ich
Version 1.00.
Ausserdem wurde mir ein Kondensator geschickt, den ich zwischen
Pin 1 und 3 von Super-Fat-Buster klemmen mußte.
Ausser das ich zum Einbau des Kondensators den Plattenschacht
ausbauen mußte, gestaltete sich der Einbau problemlos.
Nach Aussagen von Vortex enstehen die Probleme dadurch, daß die
Goldengate-Karte und der 68030 gleichzeitig per DMA auf den
Bus zugreifen wollen. Der Kondensator soll das verhindern.
Das Problem war, daß laut Vortex das Motherboard des 3000T
geändert worden ist. Die genaue technische Erklärung für
dieses Fehlverhalten wurde mir zwar geschildert, doch kann
ich es in Ermangelung genauen Fachwissens nicht mehr
weitergeben.
Nach dem Einbau des Kondensators waren die Probleme mit der
fehlerhaften Emulation des Textmodes verschwunden. Auch das
16Bit-Ram benötige ich nun nicht mehr.
Jetzt läuft die Karte einwandfrei, auch die später entdeckten
Phänomene wie "Uhr verstellt sich" und "Vga-Mono-Emu geht nicht"
sind ebenfalls verschwunden.
Nun bin ich vollauf zufrieden mit der GoldenGate.
Erwähnt werden sollte vieleicht noch die wirklich unkomplizierte
Abwicklung des Problems von Vortex. Kondensator, neue Version
sowie Einbauanleitung wurden mir per Express ohne Berechnung
von Gebühren zugestellt. Das Update war ebenfalls kostenlos.
Natürlich kann ich das auch Erwarten, trotzdem haben viele
andere Hersteller keinen so guten Service.
Viele Grüße, rudolf.
PS: Leider muß immer noch der Data-Cache des 68030 abgeschaltet
werden. Aber das ist bei der Commodorekarte wohl genauso.
Ärgerlich ist es aber allemal.
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Aus Erfahrung wird man klug
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Und desshalb: Dieser Text darf weder auszugsweise noch vollständig ohne
Einwilligung des Autors in gedruckten Medien erscheinen. Diese Mail
darf ausschliesslich auf elektronischen Medien weiterverbreitet werden.
Diese Mail ist geistiges Eigentum den Autors und unterliegt dem Copyright.
(C) 1992 by Rudolf Seitz.
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